LOT 3015 BOSCH, HIERONYMUS (FOLLOWER CIRCA 1550)
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BOSCH, HIERONYMUS (FOLLOWER CIRCA 1550) (c. 1450 s'Hertogenbosch 1516) A nocturnal landscape with the temptation of Saint Anthony. Oil on panel. With owl on the helmet on the right as a signature (see text below). 45 x 57 cm. Provenance: - Palais des Congrès auction (Martin), Versailles, 20.5.1979, Lot 29 (attributed to Pieter Brueghel the Younger). - Hotel Drouot auction (Blanchet, Joron-Derem and Daguerre), Paris, 21.3.2001, Lot 17. - Galerie Gilbert Molle, Lyon. - Acquired from the above gallery, private collection, Lyon. - Thence by descent to the present owner, private collection, Lyon. With a detailed expertise by Dr. Jaco Rutgers as an autograph work of Herri met de Bles (Dinant c. 1510 – c. 1566 Antwerp/Ferrara). Little is known about de Bles, who signed his paintings with an owl. It is believed that he spent his last years in Italy and is the same painter known as Il Civetta (the owl in Italian). Accordingly, the owl in our painting should be understood as a signature of de Bles. --------------- BOSCH, HIERONYMUS (NACHFOLGER UM 1550) (um 1450 s'Hertogenbosch 1516) Nächtliche Landschaft mit der Versuchung des Hl. Antonius. Öl auf Holz. Mit Eule auf dem Helm rechts als Signatur (siehe Text unten). 45 x 57 cm. Provenienz: - Auktion Palais des Congrès (Martin), Versailles, 20.5.1979, Los 29 (zugeschrieben an Pieter Brueghel d. J.). - Auktion Hotel Drouot (Blanchet, Joron-Derem und Daguerre), Paris, 21.3.2001, Los 17. - Galerie Gilbert Molle, Lyon. - Bei obiger Galerie erworben, Privatsammlung Lyon. - Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Privatsammlung Lyon. Mit einem ausführlichen Gutachten von Dr. Jaco Rutgers als eigenhändiges Werk von Herri met de Bles (Dinant um 1510 – um 1566 Antwerpen/Ferrara). Diese phantastische Landschaft zeigt die Versuchung des Heiligen Antonius im Stile von Hieronymus Bosch (1450-1516). Es handelt sich bei dieser detailreichen Darstellung des Heiligen Antonius, umgeben von Duzenden dämonischen Kreaturen, surrealen Gebäuden und phantastischen Felsenformationen im Hintergrund, die durch das Feuer einer entbrannten Kirche beleuchtet werden, um ein besonders qualitätsvolles Beispiel der flämischen Kunst des 16. Jahrhunderts. Der Heilige Antonius, der als Begründer des christlichen Mönchtums gilt, wurde während seines langen Wüstenaufenthalts immer wieder von quälenden Visionen heimgesucht, die ihn von seinem asketischen Leben abbringen wollten. Somit waren Antonius und seine phantastischen Visionen ein beliebtes Thema in der mittelalterlichen Buchmalerei und im Buchdruck, das ab 1500 durch Hieronymus Bosch und seine Nachfolger Einzug in die Malerei fand. Dabei ist diese frühe Darstellung einer nächtlichen Szene eine ikonographische Seltenheit. Denn im Gegensatz zu unserem Gemälde, wurde das Thema innerhalb der flämischen Malerei des 16. Jahrhunderts meist bei Tageslicht gezeigt. Die Darstellung bei Nacht ermöglichte es dem Künstler hier, der bereits durch die vielen Kreaturen belebten Szenerie eine verstärkte Dramatik zu verleihen. Der Kanon, die Versuchung des Hl. Antonius bei Nacht oder in einem dunklen Grotteninterieur darzustellen, setzte sich erst im 17. Jahrhundert durch, wie beispielsweise bei Frans Francken d. J. (1581-1642) oder David Teniers d. J. (1610-1690). Stilistisch wie auch kompositorisch reiht sich dieses hier angebotene Gemälde in die Gruppe der nördlichen Manieristen ein, die von den Malern Herri met de Bles (1510-1566), Jan Mandyn (1500-1560), Pieter Huys (1519-1584) und Jan Wellens de Cock (1475-1527) begründet wurde, und die die Tradition der phantastischen Malerei Hieronymus Boschs fortführten. Vermutlich wurden die Figuren in unserem Gemälde von einem Staffagemaler aus der Werkstatt Bles' ergänzt, wie dies in seiner Werkstatt üblich war. Bles, der nach dem Tod seines Onkels Joachim Patinirs (1470-1524), dessen Werkstatt in Antwerpen übernommen hatte, wurde schnell zum bekanntesten Künstler Antwerpens. Über Bles, der seine Gemälde mit einer Eule signierte, ist nur wenig bekannt. Es wird vermutet, dass er seine letzten Lebensjahre in Italien verbachte und mit dem Maler gleich zu setzen ist, der als Il Civetta (die Eule auf Italienisch) bekannt ist. Die Eule in unserem Gemälde dürfte entsprechend als Signatur de Bles' zu verstehen sein. Einzelne Motive sind besonders kunstvoll gefertigt. So etwa die filigranen Details am Helm und an dem mit Perlen besetzten Spiegel. Des weiteren die Details der zahlreichen, kleinen Kreaturen, der Darstellung des Feuers und den Lichtreflexionen an den Felsformationen sowie jene der Kirche. Sie alle sprechen für die meisterliche Virtuosität unseres Künstlers.
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2018年9月26-27日
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