LOT 3208 Magnasco, Alessandro, genannt il Lissandrino(1667 Genua 1749) Ein Faun und eine Satyrin spielen
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Magnasco, Alessandro, genannt il Lissandrino
(1667 Genua 1749) Ein Faun und eine Satyrin spielen Musik in der Nähe eines klassischen Grabmals inmitten einer Waldlandschaft, mit einer Herme in der Ferne. Öl auf Leinwand. 89×125,5cm.- Doubliert.
Das vorliegende Gemälde zeigt die typischen Eigenarten eines Werkes von der Hand Alessandro Magnascos. Die liegende Figur der Nymphe findet sich seitenverkehrt und mit kleineren Varianten im ~qTriumph der Venus~q, Gegenstück zum ~qTriumph des Bacchus‘~q wieder (Malibu, the J. Paul Getty Museum. Vgl. L. Muti / D. De Sarno Prignano, Magnasco. Faenza, 1994, S. 129, Nr. 167–168; S. 168, Farbtafel XXVIII; F. Franchini Guelfi, in: Alessandro Magnasco, 1667–1749. Ausst.-Kat. Mailand, 1996, S. 206–207, unter Nr. 53, abgebildet auf S. 206; die architektonischen Elemente im Hintergrund werden Clemente Spera zugeschrieben). Fausta Franchini Guelfi datiert die Gegenstücke im Getty Museum um 1720–30, wo sich, wie auch im hier angebotenen Gemälde, der nervöse Pinselstrich, die starken Lichtkontraste auf den Figuren und die vorimpressionistische Landschaft wiederfinden lassen. So kann man auch für das vorliegende Werk ein Entstehungsdatum um 1720–30 vermuten, als der in Mailand tätige Magnasco auf dem Höhepunkt seiner Karriere war. Dieselbe weibliche Figur erscheint, mit kleineren Abweichungen, auch in anderen Werken Magnascos, wie z. B. der ~qDiana und Aktaeon~q, mit seinem Gegenstück ~qBacchanal in einem Tempel~q, früher in der Sammlung Italico Brass (Venedig), danach in der Sammlung Gentili di Giuseppe (Paris), siehe dazu L. Muti / D. De Sarno Prignano, op. cit., S. 246, Nr. 270–271). Die eindrückliche Landschaft mit den in der Luft verblassenden, orientalisch anmutenden Baumkonturen und die bläulichen Berge in der Ferne werfen die Frage nach einer möglichen Mitarbeit von Antonio Francesco Peruzzini am Hintergrund auf. Die komplexe Debatte zwischen Fausta Franchini Guelfi, Laura Muti, Daniele De Sarno Prignano und anderen Forschern zeigt, dass es immer schwierig sein wird, Peruzzinis Anteil an den Landschaftselementen zu definieren, in denen Magnasco seine ~qmacchiette~q hinzugefügt hat (d. h. kleine Figuren, siehe dazu F. Franchini Guelfi, Alessandro Magnasco: I disegni. Genua, 1999, S. 29–64, mit Bibliographie; siehe auch L. Muti / D. De Sarno Prignano, Antonio Francesco Peruzzini. Faenza, 1997; M. Gregori / P. Zampetti (Hg.), Antonio Francesco Peruzzini. Ausst.-Kat., Mailand, 1997). Die hier vorliegende Arbeit kann gut in Verbindung gebracht werden mit Gemälden, in denen die Landschaften einzig Magnasco zugeschrieben werden, z. B. mit dem ~qHeiligen Augustin~q (Genua, Galleria di Palazz. B.anco) und der ~qVersuchung des Eremiten~q (Berlin, Staatliche Museen); beide reproduziert in F. Franchini Guelfi, 1999, Abb. 47, S. 63; S. 43, resp. S. 60. Nichtsdestotrotz gibt es keine eindeutigen Beweise dafür, dass Peruzzini, der 1724 in Mailand starb, nicht an der Ausführung der Landschaft beteiligt war. Wir danken Prof. Riccardo Lattuada für diesen Katalogeintrag.
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