Otto Dix Zigeunerkind mit Ziege Oil on fibreboard 81 x 65 cm Framed. Artist's mark and dated '49' in blue green lower right. Verso additionally with artist's mark, dated, and titled 'Zigeunerkind mit Ziege'. - Upper right corner somewhat bumped with partial loss of colour. Partial frame-related rubbing along edges. Löffler 1949/4 Provenance Sammlung Pachen, Mainz/Rockenhausen Exhibitions Mainz 1962 (Gemäldegalerie), Sammlung Pachen. Gemälde - Graphik - Plastik, cat. no. 19 with illus.; Mainz 1978 (Mittelrheinisches Landesmuseum), Sammlung Pachen. Eine Auswahl, cat. no. 16 Literature Hans Hofstätter, Sammlung Pachen. Deutsche Kunstwerke aus dem 20. Jahrhundert. Malerei, Graphik, Plastik, Mainz 1960, p. 18 with colour illus. p. 19 In 1936 Otto Dix relocated permanently to Hemmenhofen by Lake Constance, where he and his family moved into a house of their own. The country life that surrounded Dix in Hemmenhofen can also be found in the body of work he created after the end of the war, in the form of rustic still lifes of flowers and crops and in views of landscapes featuring fields and pastures. He created portraits of the people and animals of this region, sometimes also together, as in the case of the 1949 painting “Mädchen mit Hühnern” (Löffler 1949/22). The likeness of a girl with her goat presented here dates to the same year - Dix has used this seemingly trivial motif as the occasion for an unconventional, expressive composition. The girl confronts the viewer with a sceptical look, pressing herself against the animal in search of protection. And the goat, with its lowered horns and the raised fur on its back, actually does seem ready to attack; its exposed teeth and aggressive gaze provide it with a wily facial expression that seems directly human. The artist also plays with dissonances in terms of colour. The violet and green tones of the child's dress extend into the parts of her legs and upper body that are in shadow as well as the goat's horns and the shadows in its fur. The paintings “Zigeunerkind mit Ziege” and “Hahn und Hühner”, also by Otto Dix (see lot 158), are from what was formerly the collection of Heinz Pachen (1922-2006), from which we will be offering 16 other select works in our auction no. 1163 on 9 December 2020. With great passion and limited financial means, Heinz Pachen built up a collection comprising around 4000 works of modern and contemporary art together with his wife Hella. First exhibited as a long-term loan in the Mittelrheinmuseum in Mainz, the artworks were transferred to a collector's museum of their own in the town of Rockenhausen, in Rhineland-Palatinate, in 1996. It is not least the sculptural pieces offered here, with works by Emy Roeder (lots 462 and 464), Renée Sintenis (lot 480) and Bernhard Heiliger (lot 382), which demonstrate the exceptional quality of the collection. Otto Dix Zigeunerkind mit Ziege Öl auf Hartfaserplatte 81 x 65 cm Gerahmt. Unten rechts blaugrün mit dem Künstlersignum versehen und datiert '49'. Rückseitig zusätzlich mit dem Künstlersignum, datiert und betitelt 'Zigeunerkind mit Ziege'. - Die obere rechte Ecke etwas bestoßen mit partiellem Farbverlust. Die Ränder rahmungsbedingt zum Teil berieben. Löffler 1949/4 Provenienz Sammlung Pachen, Mainz/Rockenhausen Ausstellungen Mainz 1962 (Gemäldegalerie), Sammlung Pachen. Gemälde - Graphik - Plastik, Kat. Nr. 19 mit Abb.; Mainz 1978 (Mittelrheinisches Landesmuseum), Sammlung Pachen. Eine Auswahl, Kat. Nr. 16 Literatur Hans Hofstätter, Sammlung Pachen. Deutsche Kunstwerke aus dem 20. Jahrhundert. Malerei, Graphik, Plastik, Mainz 1960, S. 18 mit Farbabb. S. 19 1936 ließ sich Otto Dix dauerhaft in Hemmenhofen am Bodensee nieder und bezog mit seiner Familie ein eigenes Haus. Das Landleben, das Dix in Hemmenhofen umgab, findet sich in seinem nach Kriegsende entstehenden Oeuvre in bäuerlichen Stillleben aus Blumen und Feldfrüchten und in Landschaftsansichten mit Felden und Weiden wieder. Er porträtierte die Menschen und die Tiere dieser Gegend, gelegentlich auch gemeinsam, wie etwa in dem Gemälde „Mädchen mit Hühnern“ von 1949 (Löffler 1949/22). Aus dem gleichen Jahr datiert das hier vorgestellte Bildnis eines Mädchens mit seiner Ziege - ein scheinbar banales Motiv, das Dix zum Anlass nimmt für eine ungewöhnliche, expressive Komposition. Das Mädchen, das dem Betrachter mit zweifelndem Blick begegnet, schmiegt sich schutzsuchend an das Tier. Und tatsächlich scheint die Ziege mit ihren gesenkten Hörnern und dem gesträubten Rückenfell zum Angriff bereit, die gebleckten Zähne und der angriffslustige Blick verleihen ihr einen geradezu menschlich anmutenden, verschlagenen Gesichtsausdruck. Auch farblich spielt der Künstler mit Dissonanzen. Die violetten und grünen Töne des Kinderkleides setzen sich in den verschatteten Bereichen ihrer Beine und des Oberkörpers, in den Ziegenhörnern und Schattierungen des Fells fort. Die Gemälde „Zigeunerkind mit Ziege“ und „Hahn und Hühner“, ebenfalls von Otto Dix (siehe Los 158), stammen aus der ehemaligen Sammlung von Heinz Pachen (1922-2006), aus der wir 16 weitere ausgewählte Werke in unserer Auktion 1163 am 9. Dezember 2020 anbieten werden. Mit großer Leidenschaft und begrenzten finanziellen Mitteln baute Heinz Pachen zusammen mit seiner Frau Hella eine ca. 4000 Werke umfassende Kollektion moderner und zeitgenössischer Kunst auf. Zuerst als Dauerleihgabe im Mittelrheinmuseum in Mainz ausgestellt, wurden die Kunstwerke 1996 in ein eigenes Sammlermuseum im rheinland-pfälzischen Rockenhausen überführt. Nicht zuletzt in den angebotenen plastischen Arbeiten mit Werken von Emy Roeder (Lose 462, 464), Renée Sintenis (Los 480) oder Bernhard Heiliger (Los 382) zeigt sich die besondere Qualität der Sammlung.