Paar historisch hochbedeutende Altarleuchter aus der Stadtkirche in Radeberg 1-flg.; Messing, vergoldet. Auf abgetrepptem, rundem Fuß schlanker Balusterschaft, durch profilierte Schaftringe mehrfach gegliedert. Napfförmige Tropfschale mit Dorn. Beide Leuchter gleichermaßen auf dem Fuß bez.: "Dieses Verehrt dr Kirchen zu Radebergk Hr: Joh: Christian Wilhelm Königl: Pohln: Churf: Saechs: Hoff Büttner Mstr. in der Haupt Zeug Haus Kellerey. / zu Dresden den 19 May Anno 1720". H. 63 cm (inkl. Dorn). Provenienz: Stadtkirche in Radeberg bei Dresden, Sachsen (vor 1904). Beim verheerenden Stadtbrand von 1714 wurde die Radeberger Kirche völlig zerstört und konnte erst 1730 neu geweiht werden. In den Jahren des Wiederaufbaus bedachten verschiedene namentlich bekannte Personen die Kirche mit frommen Stiftungen für die Innenausstattung, zu der die Orgel, der Taufstein mit Becken, die Kanzel sowie die Altarleuchter gehören. Stifter der Leuchter war Johann Christian Wilhelm, der sich als königlich polnischer und kurfürstlich sächsischer "Hoff Büttner", also Hoffassmacher, in Diensten August des Starken per Inschrift verewigte. Die runde glatte Gussform, die hauptsächlich durch ein reiches Wechselspiel von Profilen und Schaftringen geprägt ist, steht noch ganz in der Tradition gotischer Kirchenleuchter, während der dezente Baluster barockes Formempfinden anklingen lässt. Lit. Die Kunstdenkmäler von Dresdens Umgebung Teil 2, Dresden 1904, S. 185. An important pair of Baroque Saxon gilt brass altar candelabras from the church in Radeberg near Dresden. Inscribed and dated. Sachsen. 1720.