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LOT 0044 A Yoruba Figure, "onile"

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CHF2,000
Estimate  CHF  4,000 ~ 6,000

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HAMMER AUKTIONEN

HAMMER 100 / African Art

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Sitzende männliche Figur der Yoruba, "onile"Yoruba, NigeriaMit Sockel / with baseGelbguss. H 32,5 cm. Provenienz:- Galerie Walu, Zürich (1995).- Gérald (1937-2009) und Muriel (1948-2020) Minkoff, Genf (2006).- Galerie Walu, Zürich.Thermolumineszenz-Altersbestimmung : 300 Jahre (+/- 20 %).Das Wohlergehen der Yoruba-Gemeinschaft wird und wurde durch die Pflege der Tradition garantiert, die auf eine harmonische Kooperation der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zielt.Der ogboni-Bund ist die bedeutendste sozio-religiöse Institution, in der die Gründerväter und -mütter verehrt werden. Zum Bund gehören deshalb alle traditionellen Führer (Männer und teilweise auch Frauen), darunter auch die Würdenträger der lokalen religiösen Kulte, die Bezirkshäuptlinge, bedeutenden Hofbeamten und militärischen Führer.Durch den sozialen Status seiner Mitglieder ist der ogboni-Bund nicht nur eine für den Kult der königlichen Ahnen und der alten Traditionen zuständige religiöse Gruppe, sondern auch eine sehr mächtige Institution, die an der Beurteilung aller sozialen, politischen und legalen Fragen beteiligt ist und als Gegengewicht zur sakralen Macht des Herrschers eine wichtige Rolle im komplexen Netzwerk von Macht und Machtkontrolle spielt.Weiterführende Literatur:Dobbelmann, Theo (1976). Der Ogboni Geheimbund. Berg en Dal: Afrika Museum.----------------------------------------------------------------------------------Hans Witte (1928-2006) schreibt im 2005 über die Onile-Figuren im Auftrag der Galerie Walu unter anderem folgendes:Der onilè ausgesprochene Begriff onile bezieht sich nicht auf eine Göttin als «Besitzerin der Erde», sondern auf freistehende Statuen in Kupferlegierung, ein Paar aus einer weiblichen und männlichen Figur. Diese Figuren heissen «Besitzer des Hauses» und werden im iledi aufbewahrt, dem Versammlungshaus der Ogboni-Mitglieder. Iledi (ile odi) bedeutet «Haus mit einem inneren Heiligtum».Onile-Statuen können zwischen 10 und 106 Zentimeter gross sein. Sie wurden wohl immer in gemischten Paaren angefertigt, doch stellen die Frauenfiguren den Löwenanteil unter den grössten Statuen. Diese sehr grossen weiblichen Figuren mit aggressivem Ausdruck und offensichtlich ohne männliches Pendant bestärkten wahrscheinlich die Vorstellung, dass diese Statuen in Verbindung mit der Erdgöttin Onile standen oder diese gar verkörperten. Mittlerweile wurden einige männliche Figuren in der Literatur besprochen. Durch sie verdichtet sich die Theorie, dass die Statuen ursprünglich in Paaren gefertigt wurden. Darüber hinaus zeigt Henry Drewal auf, dass diese Paare in Ijebu im Verlauf von Migrationsbewegungen leicht getrennt werden konnten. Dabei erhielt die abwandernde Gruppe, die eine neue Siedlung gründen wollte, eine der Statuen als Abstammungszeichen.Beim Bau eines neuen Oshugbo- bzw. Ogboni-Hauses muss das Gründerhaus ein Paar grosse oder kleine Onile-Figuren stiften, die bereits die angesammelten Opferkräfte in sich tragen. Diese zwei Statuen bilden die spirituelle Grundlage des neuen Hauses. Sie stellen sicher, dass die Erdkräfte und die Tradition über die Eide zur Geheimhaltung und zur Ausübung von Gerechtigkeit wachen, die die Ogboni-Mitglieder vor der Erde als Zeugin geloben.Die onile-Figuren werden im Allerheiligsten des Ogboni-Hauses aufbewahrt. Drewal zufolge werden komplexe Riten ausgeführt, um sie mit spiritueller Macht zu erfüllen. Dabei werden die Figuren mit so hochpotenten Substanzen behandelt, dass ihr Anblick Blindheit oder gar den Tod bedeuten könnte. Unter bestimmten Umständen können nur der Olurin und Apena in das dunkle Innere des Schreins (odi), doch sogar sie müssen ihre Augen bedecken, wenn sie sich den onile nähern; sie bringen ihre Opfer dar, giessen das Blut auf die Figuren und verstreichen es um ihre Augen, bevor sie einen Blick auf das Figurenpaar werfen.CHF 4 000 / 6 000EUR 4 000 / 6 000

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Basel, Basel, Switzerland

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