Selbstbildnis Holzschnitt auf Japanbütten. 1922. 22,2 x 15,5 cm (54,4 x 42,7 cm). Signiert „Beckmann“. Auflage 20 röm. num. Ex. Hofmaier 226 III B d (von f). Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit dem vollen Rand, an zwei Seiten mit dem Schöpfrand. Von dem Kunsthändler Günther Franke nummeriertes Blatt "XVI/ XX". Aus der Auflage von insgesamt 75, teilweise auf pinkem und cremefarbenem Japan gedruckten Exemplaren. Die Mär von Mann und Holz: Im April 1922 ereilte den Verleger Reinhard Piper ein Brief, in dem sich Beckmann bitter über die von ihm stumpf geschundenen Werkzeuge beklagte, den Opfern seines offensichtlichen Unvermögens im Umgang mit dem Holzstock. Tatsächlich finden sich in dem 373 Werke starken graphischen Oeuvre nur 19 Holzschnitte. Versierter fühlte sich der Künstler in Lithographie und Kaltnadel. Das hart in das Material gekerbte Selbst zeigt dennoch einen virtuosen Umgang mit den autodidaktisch erlernten Methoden. Psychedelisch durchziehen die teilweise geometrisch angeordneten, kleinteiligen Strichfolgen die knapp in den Ausschnitt gefasste Anatomie. Schraffuren bilden Räumlichkeit. Zu schwarzen Schlitzen verengte Augen starren pupillenlos und unheimlich aus dem Blatt. Ein wenig Ruhe findet der ophtalmisch Überanstrengte letztlich im vergleichsweise freiflächigen Hemdkragen.