78/S6 Öl auf Leinwand. 1978. 100 x 89,7 cm. Rechts unten mit Pinsel in Weiß monogrammiert „CA“, verso mit Pinsel in Schwarz signiert „CAVAEL“ und bezeichnet. Keller 1978.26. Provenienz: Dorothea Cavael/ Privatsammlung Norddeutschland Ausstellung: 10 Jahre Lovis Corinth Preis der Künstlergilde, Galerie der Stadt Esslingen (Villa Merkel), Esslingen 1984, verso mit deren handschriftlich ausgefülltem Ausstellungskärtchen Abstrakt-expressiv, gegenstandslos und informell wird Cavaels Schaffen eingeordnet, er selbst lehnte sich jedoch gegen den Begriff „abstrakt“ und bevorzugte „absolut“. Der Duktus des Künstlers, ob in den Medien Öl oder Zeichnung, informiert über sein Inneres. Die Linien und Farbbahnen, die den einstigen Graphiker offenbaren, bewegen sich spielerisch auf der Fläche, sind freie, energetische, an Kalligraphie anmutende Zeichen. „Ich kann mich nicht irgendwo festhalten (…) Ich muß fliegen, schwimmen, gleiten – überall ist starke Bewegung und Unruhe. Die eine Farbe ruft die andere hervor (…).“ (Rolf Cavael, zit. nach Günther Ott, kulturstiftung.org, 17.3.2022). Cavael abstrahiert nicht nur seinen Werkgegenstand, sondern er schafft seine Bilder, ähnlich wie die Komponisten ihre Musik, absolut. Seine von musikalischem Rhythmus getönten Arbeiten nimmt man in Zeitabschnitten auf, ihr Klang entfaltet sich im sukzessiven, visuell konnotierten Zuhören.