Große Hommage à Picasso Bronze, grün patiniert auf Holzsockel. 1958. Ca. 29 x 11,5 x 16 cm. Am Hals hinten unten monogrammiert „H. ST.“ und datiert „(19)58“ (geritzt). Prachtvoller Guss mit effektvoll changierender Patina. Gesamthöhe mit Sockel ca. 39 cm. Runde, geschwungene Linien verbinden sich mit klaren, geraden, werden zu Umrissen und Kanten, begrenzen glatte plastische Flächen, bilden die Werkhülle. Rhythmisch, ausgewogen, wiederholend, vielseitig und variierend gibt sich der Gegenstand, formt ein weibliches Gesicht. Die am Geometrischen orientierte Formensprache offenbart den Rückgriff des Künstlers auf den Kubismus, der Titelverweis gibt dessen Urvater Picasso preis. Beides verleiht der Plastik einen strukturellen Rahmen, belegt die Dimension des Spannungsbogens zwischen Wirklichkeitsfragment und Abstraktion. Strässer sucht eine Ordnung fürs Werk, die an die vergangene Kunstströmung zwar anknüpft aber eine höchst eigenständige Ausformulierung annimmt. Kennzeichnend bleibt das Prinzip der Formaddition, verschieden groß oder weit vorspringend sind die einzelnen Elemente. Entlang der Symmetrieachse des Gesichtes werden sie von Strässer spielerisch gruppiert, hantieren mit dem Wechselspiel von positiv und negativ: links gesetzt, rechts entnommen oder umgekehrt.