LOT 1257 IMPORTANT COMMODE "AUX SINGES MUSICIENS",
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IMPORTANT COMMODE "AUX SINGES MUSICIENS", Régence and later, after designs by C. CRESSENT (Charles Cressent, maître 1720) and A.R. GAUDREAUX (Antoine Robert Gaudreaux, maître 1708), the commode features elements from the 18th century, the marquetry and the bronzes, later, probably by J.E. ZWIENER (Jopseph Emanuel Zwiener, born in 1849), Paris, 18th/19th century. Tulipwood and rosewood in veneer, and finely inlaid in "bois de bout"; with flowers, leaves and decorative frieze. Curved front "en arbalète" with 2 sans-traverse drawers. Opulent, matte and polished gilt bronze mounts and applications, in part adapted, depicting monkeys playing music, cartouches, latticework, scrolls and decorative frieze. Green/gray speckled marble top, repaired. With apocryphal signature by P. Roussel and stamp SZ. 148.5x77x90 cm. Provenance: - formerly in the Collection of Lord Astor of Hever, England. - Auction Christie's London, 27 June 1974 (Lot No. 132). - Parisian art dealers. - from a European private collection. Ref.: D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; pp. 645-648 (biogr. information on J.E. Zwiener). C. Payne, 19th Century European Furniture, Suffolk 1981; p. 42 (biogr. information on J.E. Zwiener). --------------- PRUNK-KOMMODE "AUX SINGES MUSICIENS", Régence und später, nach Vorlagen von C. CRESSENT (Charles Cressent, Meister 1720) und A.R. GAUDREAUX (Antoine Robert Gaudreaux, Meister 1708), die Kommode mit Elementen aus dem 18. Jh., die Marketerie und Bronzen später, wohl von J.E. ZWIENER (Jopseph Emanuel Zwiener, geb. 1849) gefertigt, Paris, 18./19. Jh. Rosenholz und Palisander gefriest sowie fein eingelegt in "bois de bout"; Blumen, Blätter und Zierfries. Allseitig bombierter, trapezförmiger Korpus mit vorstehenden Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen auf markant eingerollten Füssen. Mehrfach geschweifte Front "en arbalète" mit 2 Schubladen ohne Traverse. Ausserordentlich reiche, matt- und glanzvergoldete, teils adaptierte Bronzebeschläge und -applikationen in Form von musizierenden Affen, Kartuschen, Gitterwerk, Voluten und Zierfries. Mehrfach profilierte, reparierte, grün/grau gesprenkelte Marmorplatte. Mit apokrypher Signatur P. Roussel sowie Stempl SZ. 148,5x77x90 cm. Provenienz: - Ehemals Sammlung Lord Astor of Hever, England. - Auktion Christie's London, 27.6.1974 (Katalognr. 132). - Pariser Kunsthandel. - Aus einer europäischen Privatsammlung. J.J. Astor (John Jacob V Astor, 1. Baron Astor of Hever, 1886-1971), war das vierte Kind von W. Waldorf Astor (1848-1919) und gelangte als Fünfjähriger mit seiner Familie nach England. Dort besuchte er das Eton College und das New College in Oxford. Nach dem Tod seines Vaters erbte er Hever Castle, welches er - das künstlerische Erbe weiterführend - zu einem prunkvollen Anwesen entwickelte. In seiner Jugend war er Medaillengewinner an Olympischen Spielen und zugleich gelang ihm eine steile Karriere im Militär. In den 1920er Jahren erwarb er die renommierte Zeitung "The Times" und übte so einen grossen Einfluss auf die amerikanische und englische Gesellschaft aus. Über 23 Jahre lang war er auch Mitglied des englischen Parlaments. Zahlreiche Kunstwerke der Familie wurden der National Gallery geliehen - so das berühmte Gemälde "The Thames below Westminster" von Claude Monet. Die hier angebotene Kommode, von stupender Qualität, orientiert sich an Prunkmöbel der Régence und des frühen Louis XV, vornehmlich an Vorbilder von C. Cressent und A. Gaudreaux. Die musizierenden Figuren finden sich in analoger Weise bei C. Cressent an einer Encoignure, heute Teil der Sammlungen des Gulbenkian Museums in Lissabon und abgebildet in: A. Pradère, Charles Cressent, Dijon 2003; S. 172 (Nr. 186-187), die reich durchbrochenen Volutenapplikationen an einer Kommode aus dem Musée du Louvre und abgebildet in: Ebd., S. 147 (Nr. 97) oder aus einer weiteren aus dem Château de la Muette, abgebildet in: Ebd., S. 149 (Nr. 100) und die markanten Front und Seiteneinrahmungen an einem Paar Kommoden aus der Residenz München, abgebildet in: Ebd., S. 156f. (Nr. 121-122). Der Einfluss von A.R. Gaudreaux mit den markanten, reichen Eckstollenbronzen - sowohl an der Front als auch für die hinteren Stollen - sowie der beeindruckenden Bombierung "en arbalète" zeigen sich an der Prunkkommode aus der Wallace-Collection in London, abgebildet in: A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München 1990; S. 146. Die markante Formensprache des hier angebotenen Möbels mit den ausserordentlich reichen Bronzebeschlägen erinnert zudem an eine, ehemals aus der Sammlung Nathaniel de Rothschild stammenden, damals einer deutschen Werkstatt zugeschriebenen Kommode, welche bei Sotheby's Monte Carlo aus der Sammlung A. Ojjeh am 25.6.1979 (Katalognr. 63) verkauft wurde. Als möglicher Meister für die stupenden Beschläge des hier angebotenen Möbels erscheint J.E. Zwiener die wohl plausibelste Vermutung. Sein Oeuvre, ganz in der Tradition seiner berühmten "confrères" wie H. Dasson oder F. Linke, war geprägt von den Vorbildern des 18. Jahrhunderts und zugleich Ausgangspunkt einer neuen, "zeitgemässen" Formensprache. Anders als F. Linke, bei welchem der Einfluss des Jugendstils erkennbar wird, fand J.E. Zwiener seine eigene Interpretation der Vorbilder, indem er im "Geist der Epoche" seine Kreationen schuf. Eine analoge Kommode "à portes" von J.E. Zwiener, mit ähnlich opulenten Bronzen nach Vorlagen von L. Messagé sowie feiner Marketerie in "bois de bout", wurde bei Christie's New York am 17.10.2017 (Katalognr. 100) verkauft. Eine weitere Prunkkommode, nach Vorlagen von J. Kambli und J.E. Zwiener zugeschrieben, mit teils analog durchbrochenen Bronzebeschlägen, wurde bei Christie's London am 11.3.2015 (Katalognr. 125) verkauft. Joseph Emmanuel Zwiener wurde 1849 in Deutschland geboren und lebte 1880 bis 1895 in der Rue de la Roquette 12 in Paris. Seine Werkstatt produzierte eine grosse Anzahl allerfeinster Möbel und kopierte jeden Stil von Boulle bis Louis XVI. Er schuf Louis-XVI-Möbel in seiner ganz eigenen Stil-Interpretation und kopierte Stücke wichtiger öffentlicher Sammlungen in Frankreich. Die meisten seiner Werke waren im Louis-XV- oder Rokoko-Stil und fein marketiert, versehen mit "Vernis Martin"-Platten und vergoldeten Bronzen. 1889 präsentierte er anlässlich einer Ausstellung in Paris ein "cabinet de bijoux" im Louis-XV-Stil und mit "Art Nouveau"-Einflüssen, für das er die Goldmedaille erhielt. Die Jury notierte Folgendes: "...dès ses débuts à une Exposition Universelle, (il) s'est mis au premier rang par la richesse, la hardiesse et le fini de ses meubles incrustés de bronze et fort habilement marquetés." Joseph Emmanuel Zwiener war bekannt dafür, dass er seine Bronzen selbst herstellte und mit einem "Z" stempelte; es könnte durchaus sein, dass es sich hier um ein und denselben Ebenisten handelt. Lit.: D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 645-648 (biogr. Angaben zu J.E. Zwiener). C. Payne, 19th Century European Furniture, Suffolk 1981; S. 42 (biogr. Angaben zu J.E. Zwiener).
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