PAIR OF OIL LAMPS "A L'ETUDE", Louis XVI/Directory, after the designs for Sèvres, made by L.S. BOIZOT (Louis Simon Boizot, 1743 Paris 1800), probably by P.P. THOMIRE (Pierre Philippe Thomire, 1751 Paris 1843), Paris ca. 1790/1800. Gilt bronze and patinated bronze. 40x13x30.5 cm. Provenance: - from a French collection. Ref.: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen, 1986, p. 294 (Ill. 4.17.1, a candelabrum after designs by Boizot, Ill. 4.17.3, a fireplace chenet from the Grand Trianon with an identical figure, Ill. 4.17.4, a painting by J.L. Mosnier with an identical oil lamp) and p. 298 (Ill. 4.18.6, a sketch from the Thomire workshop). Thieme/Becker, Leipzig 1999; 3/4, pp. 235/236 (biogr. information on Boizot). --------------- 1 PAAR OELLAMPEN "A L'ETUDE", Louis XVI/Directoire, nach den für Sèvres gefertigten Vorlagen von L.S. BOIZOT (Louis Simon Boizot, 1743 Paris 1800), wohl von P.P. THOMIRE (Pierre Philippe Thomire, 1751 Paris 1843), Paris um 1790/1800. Vergoldete und patinierte Bronze. Lesende junge Frau bzw. junger Mann mit faltenreichem Gewand auf ovaler, godronierter Oellampe sitzend, auf Ovalfuss mit Quaderplatte. 40x13x30,5 cm. Provenienz: Aus französischem Besitz. L.S. Boizot wurde 1778 nach einem Aufenthalt in Italien in die "Ecole royale des élèves protégés" aufgenommen. In den Jahren danach schuf er zahlreiche Büsten von "Grands Hommes de France", wie zum Beispiel von Louis XVI, oder von wichtigen Persönlichkeiten wie Joseph II, dessen Portrait L.S. Boizot anlässlich eines Staatsbesuches anfertigte. Er schuf ebenfalls eine Büste der Köngin Marie-Antoinette, die der hier abgebildeten Kaktalognummer als Vorlage diente. Seine eigentliche Spezialität waren allerdings Kleinplastiken, was seine Tätigkeit als Vorsteher der Modellierabteilung der Manufacture de Sèvres erklärt. 1793 wurde L.S. Boizot zum Revisor der Kunstobjekte im Antikensaal des Louvre ernannt. Sein berühmtestes Werk ist wohl der 1808 beendete und heute auf der Place du Châtelet stehende Brunnen mit verherrlichenden Szenen aus Napoleons Ägypten-Feldzug. Die ursprüngliche Figurenkomposition stammt aus der Zusammenarbeit von Dominique Daguerre (ca.1720-1796) und F. Rémond und ist ins Jahr 1783 zu datieren. Das Motiv wird stark von Pendulen des frühen 18. Jahrhunderts beeinflusst, wie z.B. von der Pendule "Du Jour et de la Nuit", die A.C. Boulle schuf. Es war während der letzten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts bis weit ins Empire sehr beliebt und wurde von verschiedenen "Bronziers" und Uhrmachern in zahlreichen Varianten umgesetzt. Die ursprünglichen Figuren "Etude" und "Philosophie" wurden um 1780 von Boizot für die Manufaktur von Sèvres modelliert. Lit.: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen, 1986, S. 294 (Abb. 4.17.1, eine Girandole nach Entwürfen von Boizot, Abb. 4.17.3, ein Kaminbock aus dem Grand Trianon mit identischer Figur, Abb. 4.17.4, ein Gemälde von J.L. Mosnier mit identischer Öllampe) und S. 298 (Abb. 4.18.6, eine Entwurfszeichnung aus der Werkstatt Thomire). Thieme/Becker, Leipzig 1999; 3/4, S. 235/236 (biogr. Angaben zu Boizot).